Von Christina Sejr Pedersen, Direktorin des Half Double Institute
Der hybride Ansatz des Projektmanagements gewinnt in der heutigen Projektlandschaft zunehmend an Bedeutung - und das aus gutem Grund. Meiner Meinung nach müssen wir unseren Ansatz für das Projektmanagement überdenken, um den komplexen Anforderungen moderner Projekte gerecht zu werden. Dies gilt insbesondere für so genannte Megaprojekte, die für den grünen Wandel von entscheidender Bedeutung sind.
Glücklicherweise wächst das Interesse am hybriden Ansatz, aber in vielen Fällen ist das Verständnis noch zu gering, um sein Potenzial voll auszuschöpfen. Dazu später mehr.
Die Notwendigkeit eines hybriden Ansatzes
Die Programm- und Projektmanager von heute sehen sich mit einer immer komplexeren Landschaft von Interessengruppen, schnelleren Entwicklungsgeschwindigkeiten und weitaus mehr Krisen als je zuvor konfrontiert. Sich ausschließlich auf ein traditionelles oder ein agiles Projektmodell zu verlassen, kann schnell zu einer Einschränkung werden. Daher ist es unerlässlich, unsere Projektmanagement-Methoden auf Projekt-, Portfolio- und Organisationsebene anzupassen, um die Realität besser widerzuspiegeln.
Die moderne Organisation als Projektfabrik
Viele moderne Organisationen arbeiten fast wie Projektfabriken. Dennoch werden heute nur etwa 30 Prozent der Projekte als erfolgreich angesehen. Dies macht deutlich, dass verbesserte Methoden und Ansätze erforderlich sind. Hybrides Projektmanagement, wie das Half-Double-Modell, das agile und traditionelle Methoden kombiniert, kann eine Lösung bieten, indem es mehr Flexibilität bietet, um das Tempo der Veränderungen und die Komplexität zu bewältigen, die den meisten Projekten heute in allen Sektoren und Branchen innewohnen.
Vorteile des hybriden Ansatzes auf Projektebene
Ein hybrider Ansatz im Projektmanagement kombiniert die Struktur des traditionellen Projektmanagements mit agiler Flexibilität. Dies ermöglicht eine iterative Entwicklung und ständiges Feedback bei gleichzeitiger Einhaltung klarer Projekttermine und Meilensteine. Traditionelle Methoden bieten eine gründliche Risikobewertung und Managementpläne, während agile Methoden eine schnelle Anpassung und Reaktion auf entstehende Risiken ermöglichen. Darüber hinaus fördern agile Praktiken die ständige Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb der Teams, während traditionelle Methoden eine umfassende Analyse der Interessengruppen im Vorfeld sicherstellen.
Diese Kombination bietet ein besseres Ressourcenmanagement, da die Vorhersehbarkeit der traditionellen Projektplanung mit den adaptiven Methoden der Ressourcenzuweisung, wie sie bei agilen Methoden zu finden sind, kombiniert wird. Allerdings erfordert das hybride Projektmanagement einen anpassungsfähigeren und flexibleren Führungsstil, der für den Erfolg entscheidend ist und ein Kernelement des Half-Double-Ansatzes darstellt.
Die Vorteile des hybriden Ansatzes auf Portfolioebene
Auf Portfolioebene optimiert der hybride Ansatz die Ressourcennutzung durch eine ausgewogene Verteilung auf die Projekte, um sowohl stabile als auch dynamische Projektanforderungen zu erfüllen. Während das traditionelle Projektmanagement detaillierte Berichts- und Kontrollmechanismen bereitstellt, bietet der agile Ansatz kontinuierliche Aktualisierungen und Transparenz über den Projektfortschritt. Diese Kombination trägt zu einem besseren Portfoliomanagement bei und gewährleistet, dass das Portfolio mit den dynamischen Geschäftszielen im Einklang bleibt. Ein hybrides Portfolio kann auch das Risiko verteilen, indem es risikoreiche und lohnende agile Projekte mit traditionellen Projekten ausgleicht, bei denen die Vorhersehbarkeit und die Risiken geringer sind. Dies erhöht die Gesamtstabilität des Portfolios und die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens.